Nach zweistündigem Stopover in Heathrow geht’s 10 enge Stunden mit British Airways nach San Fran. Eingequetscht in der Mittelreihe von einem mächtigen kurzatmigen American mit tiefem Maurerdekolleté. Ein Wunder, wie er es noch schafft, den Klapptisch über den Trommelbauch herunterzuklappen. Das Board-Entertainment lässt kaum Wünsche offen: Wir sehen Colin Firth beim Stottern zu und wie sich ein berühmter US- Klettermaxe nach 4 Tagen unsäglichen eingeklemmten Leids endlich den entscheidenden Ruck gibt und sich im einsamen Canyon seines Gas pupsenden Arms entledigt.
Um 17 Uhr Ortszeit landen wir in S.F. und im Taxi geht’s erstmal ins Holiday Inn/Fisherman’s Wharf. Wir versuchen, wachzubleiben und gehen am Seelöwen-Pier spazieren. Dank unserer trendigen
Reise-Stützstrümpfe aus dem Sanitätshaus sind unsere Beine zwar noch in shape aber der Rest will nur ins Bett. Nachts wachen wir alle 3 Stunden auf- 4 Tage geht das so.
Das „All-U-Can-Eat“-Frühstück im Hotel strotzt wie erwartet vor Zucker und tierischem Fett. Es besteht v.A. aus Eiern, Würstchen, Bacon, süßen Pancakes und literweise starkem Kaffee. Die Kellner
schenken ihn automatisch nach und finden uns, unsere Augenringe, unsere Heimat und unsere Reisepläne immer „awesome“.
Im Bay Aquarium staunen wir über Riesenquallen und Haie in schön angelegten Becken. Wir sehen Alcatraz im Sprühregen aus der Ferne, mieten uns Fahrräder für wenige Geld und radeln innerhalb 1,5 Stunden gemütlich bei strahlendem Sonnenschein über die Golden Gate Bridge bis Sausalito.
Pizza zum Lunch, dann geht’s mit einer betagten Fähre über die schöne Bucht 1 Std. zurück zum Ferry Building.
An einem Tag laufen wir durch Chinatown und sind ganz platt von so vielen neuen Eindrücken, Gerüchen und Stimmengewirr. Ginseng-Wurzeln, Tee, getrocknete Fische und Ingwer türmen sich in den Auslagen, Fische zappeln noch in Plastiktüten am Handgelenk, Hühner warten zusammengepfercht in Käfigen auf Käufer, das Öko-Tierschutz-Herz pocht schneller.
Im Levi’s Store am Union Square muss ich mir eine Hose kaufen, denn die einzige lange, die ich mithabe, entpuppt sich als zu dünn im zugigen San Fran. Ein Abenteuer, denn ich werde von einer Verkäuferin vermessen und bekomme ein Modell auf den Leib empfohlen. Einen Tag fahren wir mit der Straßenbahn bis Castro, dem hippen Gay-Viertel und wandern bei Sonne die Hügel rauf und runter zum Hippie-Viertel an der Height Street, an den Pink Ladies vorbei und ins schicke Viertel rund um Hayes Street.
Weiter bis ins Latino-geprägte Mission bis zum knallbunten Women’s Building. Die Leute überall recht entspannt und das Wetter ist schon besser als in Hamburg. Aber nach 4 Nächten wollen wir endlich weiter, nach Hawaii!
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Gela (Montag, 25 April 2011 12:47)
Hallo Ihr Lieben,
ich bin schon sehr gespannt auf die Fortseztung. Super schön geschrieben... Schön, dass es Euch gibt.
Sonnige Grüße von der Tante
Gerd (Montag, 25 April 2011 16:55)
Hallo, schön so Eure Reise noch mal nachzuverfolgen. ich bin gespannt auf mehr. lieben gruss, gettie