Einmal nach Hana, dort wo der Hawaiian Spirit ganz unverfälscht und die Luft die klarste der Welt sein soll- ein Muss für jeden Maui-Besucher. Dort wohnen nur überzeugte Aussteiger, Eigenbrötler und seit Jahrhunderten Verwurzelte. Ein kleines Dorf an der Südostküste. Rund 50 Meilen, über 600 Kurven und 54 Brücken, die nur von einem Auto zur Zeit überfahren werden können, sind es von Paia, one way. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ steht in unserem Guide- um bei Tageslicht wieder zurück zu sein (und die Sonne geht hier das ganze Jahr schon um halb 7 unter, und zwar schlagartig, ohne „blaue Stunde“) sollte man um 6 Uhr losfahren. Wir schaffen es immerhin um 8 Uhr. Auf dem ganzen Weg gibt es weder Benzin noch Lebensmittel zu kaufen, heißt es. Im CD-Player erklärt uns ein Audio-Guide alle Sehenswürdigkeiten der Strecke. Lesen bei den vielen Kurven wäre auch echt übel! Die Landschaft wird schnell immer üppiger, die Straße windet sich in unzähligen Kurven an der Küste entlang, links der Pazifik, rechts dichter Regenwald.
Bei den zweiten Wasserfällen kühlen wir uns ab und schwimmen mit Guppies (!). Unser Benzintank ist noch randvoll aber unser Lunch-Paket haben wir im Kühlschrank vergessen, wie wir jetzt bemerken. Macht aber nichts, denn es gibt doch was zu Essen unterwegs, an kleinen Ständen verkaufen Leute allerlei Selbstgemachtes: frische Ananas, Papaya, Kokoschips mit Chili, Vanille oder Zimt und das Allerbeste überhaupt: Mango- oder Bananenbrot, süß, warm, direkt aus dem Ofen. Das Beste gibt es an der Kenae-Halbinsel auf halber Strecke nach Hana, und die dazu passende traumhafte Lavaküste mit tosender Brandung.
An vielen Stellen steigen wir aus, machen kleine Wandertouren durch den Regenwald und zu Lookouts über die sagenhafte Küste. Kurz vor Hana kommt noch ein Abzweiger zu einem Black Sand Beach und einem Blowhole, durch das die Brandung eine Fontäne schießt, eine grandiose Landschaft!
Die Straßenverhältnisse nach Hana waren bis in die 1980er Jahre übrigens so schlimm, dass Unfälle mit entgegenkommenden Fahrzeugen hinter Kurven oder Abstürze wohl öfter passierten. Inzwischen
ist die Straße bis Hana durchgehend befestigt und mit Leitplanken gesichert, das legendäre T-Shirt „I survived the Road to Hana“ ist heute ein Ladenhüter. Nach Hana hört der Asphalt dann aber
doch irgendwann auf und wir entwickeln ein Gefühl für die früheren Autofahrten. Um 16:00 kommen wir am südlichen Eingang des Haleakala Nationalparks an, wo wir noch schnell in den vielen
miteinander verbundenen Pools der O`heo Gulch baden wollen, doch leider teilen uns die Ranger mit, dass durch die starken Regenfälle das Schwimmen zu gefährlich sei, „sorry, no swimming“. Schade.
Auf dem Rückweg stoppen wir kurz in Hana, von einzigartigem Aloha-Feeling merken wir hier allerdings nichts mehr, denn inzwischen ist es 17 Uhr und die Bürgersteige sind hochgeklappt. Nur der
Supermarkt, das Herz von Hana, hat noch auf und offeriert alles vom Abflussrohr über Sandpapier, Zahnbürsten. Lebensmittel und Souvenirs. 3 Stunden später sind wir zurück in Paia, das kurvigste
Stück haben wir gerade noch vor der Dämmerung geschafft- ein langer aber lohnenswerter Trip!