Könige und Schildkröten

Entspannt leben wir in den Tag hinein, werden immer brauner und essen lauter leckere Sachen, bis auf einmal: Plate Lunch, das typische Hawaiianische Lunch. In Taro-Blätter eingewickelte gedämpfte Huhn-/Schweinefleischmasse mit Klebreis und Salat, schmeckt nach nichts und sieht auch nicht doll aus. In Makena Landing entdecken wir dann eines Morgens doch noch die Honus, zwei Green Sea Turtles. Beide liegen Algen mümmelnd in rund 10 m Tiefe unter uns auf einem Felsen. Ein paar Minuten warten wir, dann kommen sie nacheinander zum Atmen an die Oberfläche zu uns gesegelt. 2 Meter sind sie vielleicht entfernt von uns, wir halten den Atem an und die Kamera drauf. 2-3mal schnappen sie nach Luft, hängen dabei etwas unbeholfen mit dem Panzer an der Wasseroberfläche und beobachten uns aus ihren ruhigen Papageiengesichtern- dann tauchen sie wieder ab. Was für ein Erlebnis!

Inzwischen schlagen unsere Herzen synchron mit dem Surferbeat in Paia. Im Autoradio läuft hier cooler lokaler Reggae und Singer-Songwriter-Sachen ohne dummes Gequatsche. Wir trinken mit Weltklasse-Windsurfern am Nachbartisch Bier, quatschen mit Flori Jung und Levi Siver und bestaunen Narben, die in Hookipas Wellen entstanden sind. Und viele schöne Abende verbringen wir mit unseren neuen Freunden Daniel, Todd und Richard bei köstlichen selbstgemachten Burgern und inspirierenden Gesprächen über die Gesänge der Buckelwale, Hubschrauberfliegen über Jaws, black coral diving u.V.m.

Cafe Mambo

Das Tal der Könige-Iao Valley
Einmal fahren wir zum Iao Valley und dem erodierten nadelförmigen Felsen Iao Needle. Dort hat 1790 König Kamehameha I den König von Maui und dessen Krieger niedergemetzelt, um daraufhin alle Inseln als sein Königreich zu vereinen. Damals war der Fluss, der durch das Tal führt, rot vor Blut und verstopft von Leichen (kein schönes Bild, ich weiß). Heute ist es dort extrem friedlich, nebelverhangen und kühler als im nicht weit entfernten Kahului. Nach den Waimea Ranges auf Kauai regnet es hier in den Bergen weltweit am Häufigsten, quasi täglich und viel. Wir haben Glück und erleben es trocken. Um das alte Hawaii zu Zeiten des Königs hier nachzuempfinden, hat man ein kleines Stück im alten Stil terrassiert und zwischen Bananenstauden und wilden Orchideen Taro-Felder angelegt. Die herzförmigen Blätter schaukeln friedlich im Wind. Braungebrannte Jugendliche springen von einer Felsklippe in einen natürlichen Pool, den sich der gurgelnde Iao River hier gegraben hat. Schnell noch einen Salat im Café, dann zieht es uns wieder in die Sonne.

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Kommentare: 1
  • #1

    daniel (Dienstag, 15 November 2011 18:45)

    nice!